Zusammenfassung
Eine Wallbox ist die komfortabelste und sicherste Möglichkeit, ein Elektroauto zuhause zu laden. Doch neben der Hardware sind Planung, Absicherung und Kabelverlegung die entscheidenden Kostenfaktoren. Seit 2024 gilt nach §14a EnWG die Pflicht zur Steuerbarkeit von Ladeeinrichtungen. Smart Meter, Fehlerstromschutz (RCD Typ B), moderne Zählervorsicherungen und eine durchdachte Kabelverlegung müssen berücksichtigt werden. Mit einer Photovoltaikanlage lässt sich das E‑Auto besonders günstig mit Eigenstrom laden. Fachgerechte Planung und Installation sichern Komfort, Wirtschaftlichkeit und rechtliche Konformität.
Eine Wallbox ist die komfortabelste und sicherste Möglichkeit, ein Elektroauto zuhause zu laden. Doch bevor sie an der Wand hängt, gibt es einige wichtige Punkte, die Bauherren kennen sollten. Denn nicht die Wallbox selbst ist oft der größte Kostenfaktor, sondern die Planung, Absicherung und Kabelverlegung.
1. Steuerbarkeit nach §14a EnWG – Pflicht für den Netzanschluss
Seit 2024 gilt: Netzbetreiber dürfen Ladeeinrichtungen im Engpassfall auf 4,2 kW begrenzen oder zeitweise abschalten. Das regelt §14a EnWG. Damit das funktioniert, muss die Wallbox steuerbar sein – z. B. über Modbus, Ethernet oder digitale Steuerkontakte.
Deshalb sieht der Installateur zwei Leitungen vor:
- eine Stromleitung für die Ladeleistung
- eine Datenleitung für die Steuerung
Auch wenn die Steuerung noch nicht aktiv genutzt wird, muss die Technik vorbereitet sein – sonst gibt es später Probleme beim Netzanschluss.
2. Smart Meter – kommt langsam, muss aber mitgedacht werden
Die neuen digitalen Stromzähler („Smart Meter“) werden nach und nach eingebaut. Sie sind Voraussetzung für die Steuerung nach §14a EnWG und für flexible Stromtarife. Wer heute eine Wallbox plant, sollte die technische Vorbereitung (z. B. Datenleitung) gleich mit einbauen lassen.
3. Fehlerstromschutz – RCD Typ B oder gleichwertig
Wallboxen benötigen einen besonderen Fehlerstromschutz: den RCD Typ B (oder eine gleichwertige Einrichtung wie RCD Typ A-EV).
- Manche Wallboxen haben diesen Schutz bereits integriert.
- Andere nicht – dann muss er zusätzlich installiert werden.
Da in den meisten Häusern kein RCD Typ B vorhanden ist, bedeutet das oft eine kostspielige Nachrüstung. Dieser Punkt erklärt auch die Preisunterschiede zwischen verschiedenen Wallbox-Modellen.
4. Zählervorsicherung – neue Norm, neue Anforderungen
Die Norm VDE-AR-N 4100:2019-04 schreibt vor, dass die Sicherung vor dem Stromzähler laienbedienbar sein muss (z. B. Leitungsschutzschalter).
- Alte Zählerplätze vom Typ 1 oder 2 (meist schwarze Kästen ohne Vorsicherung) erfüllen diese Anforderung nicht.
- Sie müssen daher ersetzt oder durch einen neuen Zählerplatz ergänzt werden.
Wichtig: Diese Austauschpflicht ergibt sich direkt aus der Norm. Der Hager Tipp 44 erklärt die Umsetzung praxisnah, verweist aber nicht selbst auf eine Austauschpflicht.
5. Kabelverlegung – oft der größte Kostenfaktor
Die Wallbox selbst kostet je nach Modell zwischen 500 € und 1.500 €. Doch die Kabelverlegung kann deutlich teurer sein – vor allem bei:
- langen Leitungswegen,
- Wanddurchbrüchen,
- oder Erdverlegung im Garten oder Hof.
Frühzeitige Planung spart hier bares Geld.
6. PV-Anlage und Eigenverbrauch
Ein separater Zählerplatz für die Wallbox lohnt sich nur selten. Denn wer eine Photovoltaikanlage hat, fährt am günstigsten, wenn er den Eigenverbrauch nutzt. So wird das E-Auto direkt mit Solarstrom geladen.
Fazit: Planung zahlt sich aus
Die Wallbox ist nur ein Teil des Gesamtsystems. Wer heute installiert, muss an morgen denken:
- Steuerbarkeit nach §14a EnWG
- Smart Meter Vorbereitung
- RCD Typ B für Sicherheit
- Zählervorsicherung nach VDE-AR-N 4100
- Kabelverlegung und Zählerplatz
Als Elektrofachbetrieb plane und installiere ich Ihre Wallbox vorausschauend und normgerecht – damit Sie sicher laden, sparen und später keine bösen Überraschungen erleben.