Zusammenfassung
In einem modernen Einfamilienhaus mit 285 m² Wohnfläche wurde eine zukunftssichere Elektroinstallation auf KNX‑Basis umgesetzt. Das Projekt umfasst über 70 Stromkreise, mehr als 150 Steckdosen sowie die Vorbereitung für Außenanlagen wie Garage, Carport und Saunahaus. Besondere Lösungen sind die Trennung der Hauptstromversorgungsleitungen für Lastmanagement, die Integration von PV‑Wechselrichter und Energiemanagement, eine Notstromversorgung für Licht und Lüftung sowie die Einbindung von Home Assistant für erweiterte Smart‑Home‑Funktionen. Damit ist das Gebäude technisch und gesetzlich bestens auf die Zukunft vorbereitet.





Überblick
Für ein modernes Einfamilienhaus mit 285 m² Wohnfläche wurde eine zukunftssichere Elektroinstallation auf Basis von KNX realisiert. Das Projekt umfasste nicht nur die gesamte Hausinstallation, sondern auch die Vorbereitung für Außenanlagen wie Saunahaus und Garage. Damit ist das Gebäude von Anfang an auf Erweiterungen und steigende Anforderungen vorbereitet.
Projektgröße und Umfang
- Wohnfläche: 285 m², verteilt auf mehrere Ebenen
- Außenanlagen: Vorbereitete Leitungen und Unterverteilungen für Garage, Carport, Garten- und Saunahaus
- Stromkreise: Über 70 Stromkreise, fein gegliedert nach Nutzung und Raumfunktion
- KNX-System: Umfangreiche Sensorik (Bewegungsmelder, Taster, Raumtemperaturregler) und Aktorik (Schalt-, Dimm- und Jalousieaktoren) für Beleuchtung, Beschattung, Heizung und Lüftung
- Steckdosen & Rahmen: Mehr als 150 Steckdosen, ergänzt durch strukturierte Netzwerk- und Lautsprecheranschlüsse
Besondere technische Lösungen
1. Abweichung von VDE 18015-1
Abweichend von der Norm wurde das Gebäude mit drei Hauptstromversorgungsleitungen zu den beiden Hauptverteilungen ausgestattet.
- Hintergrund: Trennung nach Verbraucherkategorien gemäß EnEV §14a
- Vorteil: Lastmanagement und spätere Integration steuerbarer Verbraucher (z. B. Wärmepumpe, Ladeinfrastruktur) sind vorbereitet.
2. Integration erneuerbarer Energien
- PV-Wechselrichter wurde in die Hausinstallation eingebunden.
- Energiemanagement ermöglicht die optimierte Nutzung des Eigenstroms.
- Vorbereitung für Batteriespeicher ist bereits berücksichtigt.
3. Ersatzstromversorgung
- Für Licht und Lüftung wurde eine Notstromversorgung vorgesehen.
- Im Falle eines Stromausfalls werden Heizgeräte automatisch abgeschaltet, um die Ersatzstromkapazität für die wichtigsten Funktionen zu sichern.
- Ergebnis: Grundfunktionen bleiben erhalten, Komfort und Sicherheit sind gewährleistet.
4. Smart Home Funktionen
- Beleuchtung: Szenensteuerung, Präsenz- und Bewegungsmelder, dimmbare Lichtkreise
- Beschattung: Raffstore- und Rollladensteuerung mit zentralen Szenen (z. B. „alle Rollos runter“)
- Heizung & Lüftung: Raumweise Temperaturregelung, Integration der Lüftungsanlage
- Außenanlagen: Steuerung von Garten- und Saunahaus vorbereitet
5. Integration von Home Assistant
Neben der klassischen KNX-Visualisierung wurde das System so vorbereitet, dass es sich mit Home Assistant koppeln lässt.
- Erweiterte Visualisierung: Zentrale Bedienoberfläche für Smartphone, Tablet und PC
- Systemübergreifende Integration: Einbindung von Geräten außerhalb der KNX-Welt (z. B. WLAN-Steckdosen, Multimedia, Wetterdienste)
- Automatisierungen: Kombination von KNX-Sensoren mit weiteren Smart-Home-Komponenten (z. B. „Wenn PV-Überschuss vorhanden, dann Wallbox starten“)
- Zukunftssicherheit: Offene Plattform ermöglicht die flexible Erweiterung um neue Geräte und Dienste
Fazit
Dieses Projekt zeigt, wie eine zukunftssichere KNX-Installation in Verbindung mit einer durchdachten Energieversorgung den Spagat zwischen Komfort, Effizienz und Versorgungssicherheit meistert. Mit der klaren Trennung der Verbrauchergruppen, der Integration erneuerbarer Energien und der Notstromstrategie ist das Haus bestens auf die kommenden Jahre vorbereitet – sowohl technisch als auch im Hinblick auf gesetzliche Anforderungen.